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Geförderter Mietwohnungsbau – Noch Luft nach oben

Der geförderte Mietwohnungsbau ist scheinbar ein interessanter Investitionsbereich: Rund 75 Prozent der Investoren interessieren sich grundsätzlich dafür. Jedoch werden 68 Prozent der Marktakteure, darunter sind zwei Drittel Wohnungsunternehmen, in diesem Bereich nicht tätig. Eine Studie von Dr. Lübke & Kelber Research zeigt auf, warum die Investoren im Bereich des sozialen Mietwohnungsbaus zurückhaltend sind.

Der Grund bei den meisten Investoren: Die Renditeaussichten fallen Vergleich zum freifinanzierten Mietwohnungsneubau geringer aus. Doch auch die Fördersysteme scheinen nicht attraktiv genug zu sein.

Als zweitwichtigster Kritikpunkt der Investoren wird die fehlende Mietanpassungsmöglichkeit genannt. Darauf folgen Imagesorgen und Förderlaufzeiten von mehr als 20 Jahren. Insgesamt bewerten nur 25 Prozent der Befragten Investitionen in den geförderten Mietwohnungsbau in ihrer Anlageregion beziehungsweise dem jeweiligen Bundesland als attraktiv genug.

Aber es sprechen auch Gründe für eine Investition: 82 Prozent der Befragten, die den geförderten Mietwohnungsneubau als attraktiv erachten, nennen sozialen Wohnbau als Teil ihrer Unternehmensstrategie. 40 Prozent der Investoren sehen ganz konkrete Vorteile, wie die Reduzierung von Mietausfällen und Fluktuationen.

Dr. Lübke & Kelber Research hat festgestellt, dass die Förderung in keinem Bundesland ausreicht, um den Renditenachteil auszugleichen, der sich aus der niedrigeren Miete ergibt. Es ist aber Fakt, dass der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum im Neubaubereich steigt und die Bautätigkeit in diesem Segment stark erhöht werden muss. Laut Bundesbauministerium sind jährlich 350.000 neue Wohnungen nötig, darunter 80.000 bezahlbare Wohnungen.

Die Förderprogramme sind laut Dr. Lübke & Kelber Research nicht dazu ausgelegt, genug Anreize für Investoren zu schaffen. Im Schnitt liegen die Eigenkapitalrenditen im geförderten Mietwohnungsneubau durchschnittlich rund 40 Prozent unter der vergleichbaren Rendite eines freifinanzierten Mietwohnungsneubaus.

Eine Umstellung der Förderprogramme wäre somit erforderlich, um den geförderten Mietwohnungsbau für Investoren noch attraktiver zu machen. Fast alle Förderprogramme sind auf Vorteilhaftigkeit zinsgünstiger Förderdarlehen ausgerichtet. Nicht berücksichtigt wird laut Dr. Lübke & Kelber Research jedoch die zunehmende Anzahl von Investoren, die auf Eigenkapitalbasis investieren. Für Investoren, die von Zinsvorteilen und Tilgungsnachlässen profitieren wollen, ist der der geförderte Wohnungsbau jedoch eine attraktive Möglichkeit.

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